Äms Fäscht – Grenzenlos feiern!

Äms Fäscht ist die Gegenöffentlichkeit zum traditionellen 1. August: Anstatt Ausgrenzung und Abschottung feiern wir eine Welt ohne Grenzen.

Viele Menschen können mit den herkömmlichen, konservativen Feiern am 1. August nichts anfangen. Die konstruierten Bilder vom Rütli, dem einig Volk von Brüdern (Schwestern werden meist nicht erwähnt) und patriotischer Folklore, widersprechen ihren Erfahrungen von Ausgrenzung, diffamierenden Hetzkampagnen und rassistischen Tendenzen in breiten Teilen der Gesellschaft. Mit dem Ziel der Exklusion reproduzierte Gründungsmythen anerkennen die Realität der interkulturellen Gesellschaft, in der wir leben, nicht. Wir wollen diese Realität am 1. August sichtbar machen, bejahen und fördern. Wir wollen eine Plattform für den Austausch, progressive migrationspolitische Projekte und das gemeinsame Feiern aufbauen – und einen Beitrag zur Infrastruktur des Verknüpfens leisten.

Gestern wie heute treffen Menschen aus vielen Kulturen und allen Generationen, mit verschiedenen Sprachen und Lebenshintergründen aufeinander. Medial und auf politischer Ebene wird diese Tatsache oft in ein negatives Bild gerückt, gar als gefährlich abgestuft. Wir wehren uns gegen diese Tendenzen und gegen einen Gleichheitsbegriff im Sinne der Anpassung an eine Norm. Stattdessen zelebrieren wir Wertschätzung von Unterschiedlichkeit. Vielheit ist nämlich kein lästiges importiertes Problem, sondern schlicht die Ausgangslage, die es zu gestalten gilt. Deshalb feiern wir Vielheit und Durchmischung abseits von Ausgrenzung und Nationalismus mit einem farbenfrohen Fest am 1. August. Wir überlassen den 1. August nicht dem Nationalismus, sondern möchte ihn nachhaltig neu definieren und mit dem Fest ein fester Bestandteil der Zürcher Kultur- und Politagenda werden. Dabei geht es uns aber nie um ein unkritisches Abfeiern von Vielheit! Die vielen verschiedenen Diskriminierungsformen und die Strukturen der Unterdrückung wollen wir nicht unausgesprochen lassen. Wir sind der Meinung, dass positive und doch kämpferische Veranstaltungen von grosser Wichtigkeit sind. Mit unserem Fest hoffen wir eine offene, antirassistische und inklusive Gesellschaft zu fördern – und allen einen sicheren Raum zu bieten.

Um dieses Ziel zu erreichen, bemüht sich der Verein Äms Fäscht unter andrem um eine gute Zusammenarbeit mit dem Langstrassen Quartier. Da das Fest auf der Bäckeranlage im Herzen des Kreis 4 stattfindet, soll gerade die hier ansässige Bevölkerung am Fest eine Stimme erhalten und aktiv daran teilnehmen können. Der Verein Äms Fäscht geht deshalb proaktiv auf die verschiedensten Vereine und Ausländer*innenorganisationen sowie Jugend- und Kindertreffs im Quartier zu. Gemeinsam wollen wir ein Programm gestalten, dass die Vielheit unserer Gesellschaft so gut als möglich repräsentiert. Es gibt verschiedene Möglichkeiten die Inhalte des Festprogramms aktiv mitzugestalten: Sei es durch Workshops, Spiele, Theater oder Musikaufführungen. Wir sind der Ansicht, dass gerade eine Veranstaltung wie das Äms Fäscht, insbesondere Jugendlichen und jungen Erwachsenen einen niederschwelligen Zugang zu gesellschaftlichem Engagement und der Verbreitung eigener, politischen Anliegen ermöglichen kann. Das Organisationskomitee besteht seit jeher aus jungen Menschen aus Zürich und Umgebung und bemüht sich stetig um neue Mitorganisator*innen. Jede*r ist willkommen!

Der Verein Äms Fäscht behält sich vor, auch ausserhalb des Hauptzweckes „alternative 1-Augustfeier“ punktuell in die migrationspolitische Debatte einzugreifen, um progressiven und antirassistischen Anliegen eine Stimme zu geben.

Äms Fäscht – die interkulturelle Alternative am 1. August auf der Bäckeranlage. Wir freuen uns auf Euch!